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Kinderlachen

Als ich heute nach Hause kam, saßen meine Tochter und der Herzmann auf dem Sofa und schauten sich ein Dino-Buch an. Mein Sohn saß in der Nähe und beschäftigt sich mit etwas. Ich lauschte den Geräuschen meiner Familie, Worten, die gelesen wurden, Händen, die beschäftigt waren.

Mein Sohn begrüßt mich, er
zeigte mir die entdeckten Krümel auf dem Tisch. Ich besah sie mir. (Viel zu viele)

Krümelie und der Herzmann kamen kurz darauf ebenfalls zur Begrüßung. Wir plauderten, erkundigten uns nach dem gegenseitigen Befinden. 

Eigentlich wollte ich telefonieren. Doch Krümelie fragte, ob wir den „Rolltreppen Max“ von Bummelkasten hören könnten. Konnten wir. Sie tanzte, sang mit und lachte. Sie lachte so unglaublich schön. Krümel war konzentriert, schaute mit offenem Mund und verfolgte das Lied, suchte woher die Töne kamen. Ich drückte auf Wiederholung, durfte nicht mitsingen und bekam die Hand des Tochterkindes auf den Mund. Die Kinder drehten sich im Kreis. Sie lachten, und lachten und quitschten. Unbeschreiblich. 

Mehr als eine Woche lang hatte ich Krümelie nicht soviel lachen gehört. Sie quatschte und bewegte sich. Über eine Woche war sie so schwach und krank gewesen und nun lacht sie wieder. Endlich.
Es hatte mir gefehlt.
Andere Kinder hatte ich fröhlich erlebt, Krümel in Aktion gesehen und ihn dann beim Genesen im Arm gehalten. 

Kinder werden krank. Sie sind „bodenlastig“, gerne mal zu warm oder zu kalt angezogen, nehmen Sachen in den Mund oder lecken die Scheibe im Bus an. Das Immunsystem muss sich erst entwickeln. Und wenn Geschwisterkinder in der Familie sind, ist die Ansteckungsmöglichkeit höher als bei Einzelkindern. Ich weiß das. 

Vorbeugend können wir Vitamin D geben, gesunde Ernährung und frische Luft können helfen und es gibt sicher noch einige mehr gute Ratschläge. Ich weiß das. 

Es gibt Mütter, die fürchten Bastelnachmittage, Kindercafes oder Flecken auf dem Shirt. Mir hingegen graust es vorallem vor dem Besuch beim Kinderarzt. Wirklich. Horror wird es, wenn beide Kinder erkranken. 

Leider hatte es nun beide Kinder erwischt. Und diese Situation zwingt uns Erwachsene zu einem Drahtseilakt. Wir haben das Glück und können größtenteils auf Oma bauen. Am Abend dann teilen wir uns auf. Aber es zerrt und der Wunsch bleibt; wir möchten allen Bedürfnissen gerecht werden.

Und dann kam heute und brachte wiedereinmal die Erkenntnis an die Oberfläche:  

Das Schönste auf dieser Welt ist Kinderlachen. 

Und ich möchte, dass Lachen meiner Kinder nie mehr missen. Viel zu oft werden sie anderenorts (liebevoll- grade bei Oma) betreut, weil wir zur Arbeit gehen. Viel zu oft sind andere Dinge wichtig und müssen erledigt werden. Viel zu selten lachen wir gemeinsam. Viel zu selten lauschen wir ihrem Lachen und dem Leben. 

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