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Muttertagswünsche 2021

Muttertagswünsche 2021

Zig Geschenkideen von Bastelanleitungen bis zu Rabatten und „tollen“ Angeboten werden uns im Vorfeld des Muttertages präsentiert. Da bleiben doch wohl keine Muttertagswünsche 2021 offen… Oder?

Begleitet wird das Ganze übrigens von Zeilen wie: „Der Muttertag bietet eine tolle Gelegenheit „Danke“ zu sagen.“ oder „Superheldin, Köchin, Organisationstalent, Trösterin und XY – einfach eine sich 24/7 Kümmernde, der an diesem Tag eine Freude gemacht werden soll mit… „. Aber da soll sicher kein Druck aufgebaut werden… Oder?

Warum es zum Zeigen von Wertschätzung EINEN festgelegten Tag geben muss, erschließt sich mir sowieso nicht. Und egal ob Kaffee am Bett, Geschenke oder eine Auszeit, all das soll im Privaten stattfinden. Es sollte aber lieber ein festes Datum für den Muttertag geben, was in vielen Jahren dann auch auf einen Wochentag fällt, und Proteste – zum Beispiel gegen das erwartete 24/7.

Der Muttertag sollt ein bewusstseinsstiftender Tag sein.

So schnell wird sich am bestehenden System nichts ändern, aber irgendwann braucht es vielleicht gar keinen Muttertag mehr.

Für Menschen ohne lebende Kinder, die sie beim Aufwachsen begleiten können, für Menschen, die keinen Grund zum Dank oder eben jene gefeierte Mutter verloren haben, ist es ein Zeitraum (Marketing sei Dank), der überstanden, ignoriert oder anders gestaltet werden muss. Das fühlt sich mitunter ziemlich scheiße an. Tut es das nicht, kann schnell der Gedanke aufkommen, dass eben dieses miese Gefühl da sein sollte.

Der Muttertag ist ein mit Klischees überladener Tag.

Viele Mütter, die im Übrigen nicht immer einen Uterus haben müssen, sind #mütend (müde und wütend) und haben #muttertagswut.

Die letzten 14 Pandemiemonate haben die geringe Unterstützung und fehlende Lobby für Familien noch deutlicher gezeigt. Und das aktuelle „Aufholpaket“ der Regierung für Kinder und Jugendliche verdeutlicht das nochmal. Statt nachhaltig & langfristig zu investieren wird Leistungsdruck erhöht und es gibt „Tropfen auf den heißen Stein“.

Obwohl sich viele Mütter im Privaten (lest auch HIER) sicher über die gezeigte und gefeierte Verbindung zwischen ihnen und ihren Kindern freuen, brauchen sie von der Gesellschaft und Politik definitiv anderes als extra geöffnete Blumenläden, kitschige Bekundungen, Prozente für Produkte aka tolle Angebote oder seichte Versprechungen von der Regierung. Sie haben ganz andere Muttertagswünsche. Lest Hier.

Meine Muttertagswünsche

  • Statt Gebasteltem wünsche ich mir Kinderrechte im Grundgesetz, sodass der Staat verpflichtet wird für kindergerechte Lebensbedingungen Sorge zu tragen und dies auch tut.
  • Ich will nicht, dass meine Kinder den Herdkocher nutzen, um mir Kaffee ans Bett zu bringen. Ich will ein sinnvolle Investition und langfristige Strategien, die umgesetzt werden, für ein wertschätzendes und inklusives Bildungssystem mit qualifiziertem (und entsprechend bezahltem) Personal.
  • Statt Rabattaktionen wünsche ich mir bezahlbare Mieten für akzeptablen Wohnraum, den ich mir mit meiner Teilzeitstelle leisten kann.
  • Ich brauche keinen Dank oder Durchhalteparolen. Ich brauche ein Netzwerk, was zur Unterstützung aktiviert werden kann.
  • Ich brauche keinen Schnickschnack. Ich brauche zeitnahe Termine und Hilfsangebote mit ausreichend Kapazitäten, die ich zu meinem emotionalen Wohle auch nutzen kann, weil die Familiensituation berücksichtigt wird.
  • Statt kitschigen Sprüchen und niedlichen Bildchen wünsche ich mir eine realistische und vielfältige Darstellung von Mutterschaft und Familien.
  • Statt Blumen oder Schoki wünsche ich mir eine kinder- und familienfreundliche Gesellschaft.

Mütter zu unterstützen heißt Kinder, heißt Familien, heißt die gesellschaftliche und wirtschaftliche Zukunft zu unterstützen.

Was wünscht du dir?


MuttertagswunschMuttertagswut

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